KUNSTGESPRAECH

TEXTE: REZENSIONEN

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Kunst kann eine andere Form des Essays sein. Sie kann eine eigene Form der Wahrheit entwickeln [1]. doch muss man ihre Sprache verstehen können. Die Wort-Sprache ist auf einer anderen Gehirnhälfte angesiedelt als die Bild-Sprache. So verbindet die Versprachlichung beide Gehirnhälften. Deshalb ist es gut, über Kunst zu sprechen und zu schreiben.

Kunst und Kunsttheorie vollziehen gerade einen Prozess. Begriffe und Richtlinien, die in den 1960er Jahren entwickelt wurden und seitdem gültig waren, werden neu bewertet. Der seit der Moderne "erweiterte Kunstbegriff" wird von einigen aktuellen Kunsttheorien infrage gestellt. [2] Die Beziehung zwischen Kunst und Wirtschaft hat sich transformiert. [3] Die Beziehung zwischen Kunst und Kunsttheorie ist im Wandel. [4]

Aus den hier besprochenen aktuellen Ausstellungen lassen sich Themen kondensieren, die sich mit der aktuellen Kunsttheorie in Beziehung setzen lassen oder die Bezüge zu wichtigen gesellschaftlichen Entwicklungen aufnehmen.

Ein Merkmal der aktuellen Kunst ist die Unmöglichkeit eine feste Ordnung der künstlerischen Strategien zu gewinnen. Eine Ordnung kann hier immer nur von kurzer Dauer sein, dient dem Wissensgewinn und ist die Vorstufe zum Handeln oder Handhaben. [5]

 

Kirsten Kötter hat ein Studium der Freien Bildenden Kunst und ein Studium der Kunstgeschichte mit Magister abgeschlossen und arbeitet im Bereich Kunst und Kunstgeschichte.

Rezensionen anderer Autoren, die inhaltlich und formal passen, werden gerne veröffentlicht!

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[1] Jason Smith: Mit der Kritik abgeschlossen haben. Über Alain Badious affirmative In-Ästhetik, in: Texte zur Kunst, 18. Jg (2008), Heft 72, S.153-159

[2] Kunst ist nach Badious einer der vier Bereiche die getrennt, eigenständig, einzigartig und eigenlogisch sind und in denen "Wahrheiten" entstehen können, vgl.: Jason Smith: Mit der Kritik abgeschlossen haben. Über Alain Badious affirmative In-Ästhetik, in: Texte zur Kunst, 18. Jg. (2008), Heft 72, S. 156.

[3] Ève Chiapello: Evolution und Kooption. Die "Künstlerkritik" und der normative Wandel, in: Kreation und Depression. Freiheit im gegenwärtigen Kapitalismus, hrsg.v. Christoph Menke und Juliane Rebentisch, Berlin 2010, S. 38 – 51.

[4] Ausätze zum Themenheft "Artistic Research", Texte zur Kunst, 20. Jg., 2011, Heft 82.

[5] Chuz Martinez, in: Carolyn Christov-Bakargiev im Gespräch. "Haben wir uns über die Kunstwelt lustig gemacht? Documenta-files, http://www.art-magazin.de/kunst/38190/?mode=print&p=1 vom 21.02.2011