KUNSTGESPRAECH

TEXTE: REZENSIONEN

Galerie Ben Kaufmann, Berlin – Artikel

Ben Kaufmann

Interview Ben Kaufmann am 20.12.2011, Galerie Ben Kaufmann, Berlin

Ben Kaufmann beim Interview, Foto: KKAm 20.12.2011 spreche ich mit Ben Kaufmann in seiner Galerie. Anlass ist, dass seine Galerie, die ich sehr geschätzt habe, zum Jahresende geschlossen wird. Intensiv und ausführlich legt Ben Kaufmann seine Intentionen für Gründung und Aufbau seiner Galerie dar, beschreibt die neuen Formate, die er gegen Ende seiner Arbeit kreierte, um die herkömmliche Tätigkeit des Galeristen zu erweitern, sowie die Gründe für die Schließung der Galerie. Roter Faden des Gesprächs ist Ben Kaufmanns Haltung zum Leben und der Kunst, die sich gerade auch aus der Auseinandersetzung mit meinen Thesen und Fragen heraus schält. Ben Kaufmann beschreibt, wie er seine Rolle als Galerist empfunden hat. Zu diesem Interview erscheint in Kürze ein weiterer Beitrag, der die Leistungen der Galerie in den Kontext der Kunstentwicklung einordnet.

Zum Interview

 

Narration

AGNIESZKA SZOSTEK, Firma, 18.06. – 30.07.2011, Galerie Ben Kaufmann, Berlin

Agnieszka Szostek, Homunculus, 2011, Acryl auf Leinwand, 150 x 100 cm (Foto: kk)Der vordere Galerieraum ist extrem gut einsehbar. Er erlaubt den flüchtigen Blick aus dem vorbei fahrenden Auto. Meist hängt Malerei nur im hinteren, nicht einsehbaren Raum. Szostek aber hat ihre großformatigen Gemälde in den vorderen Raum gehängt. Ihre stark reduzierten Bildmotive variieren innerhalb des gesteckten Rahmens. Jedes der Motive zitiert einen anderen Bedeutungszusammenhang und Stil: Logo, Abstrakte Malerei, Jugendstil, Ornament. Der Malerei Szosteks geht gestaltende Suche am Computer voraus, wo sie visuelle Zeichen mit kunsthistorischen Vorlagen und alltäglichen Gegenständen verbindet. Einzelne Elemente setzen sich im Mix durch und geben dem Bild seine spezifische Wirkung. Szosteks Kunst präsentiert sich selbstbewusst unironisch und verknüpft narrative, assoziative Elemente mit formalen aus der Kunstgeschichte.

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ReForm

CLAUDIA WIESER, Muster und Formen, 30.04. – 11.06.2011, Galerie Ben Kaufmann, Berlin

Die Reformbewegung um 1900 sollte die Gesellschaft auf gute Weise für die Moderne rüsten – und scheiterte darin. Heute drohen Globalisierung, Computerzeitalter, aber niemand will mehr rüsten. Das ist der aktuelle Bezug einer auf die Vergangenheit gerichteten Ausstellung, deren Exponate politische Verweise aussparen. Verwiesen wird auf die Kunstgeschichte: Auf Arts & Crafts und Schwesterbewegungen, bei denen Moral gleich Design war; auf die 1920er und 1980er Jahre; verwiesen wird auf die Kunst: Nicht nur die Videos zeigen, wie die Augentäuschung Perspektive entsteht. Wandfüllende Fotografien, Skulpturen, Grafiken und Videos fügen sich zu einer bühnenartigen Installation, die bis ins kleinste Detail stimmig ist. Die Exponate verweisen aufeinander, auf den Kosmos der Geschichte und formen ein Gesamtkunstwerk.

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