ØYSTEIN AASAN, Solo-Show, 30.04. – 04.06.2011 (bis Ende Juni verlängert), PSM Gallery, Berlin
Die
zeitgenössische Kunsttheorie fordert in der Regel von der Kunst, dass
sie über ästhetische Fragestellungen hinaus geht und sich um
gesellschaftliche Bezüge bemüht. Um 1920 waren ästhetische und
gesellschaftliche Fragen nicht nur kein Gegensatz: Ästhetische Lösungen
beförderten die gesellschaftliche Veränderung. Denn neue Architektur-
und Designformen, die sich industriell fertigen ließen, verbesserten den
Lebensstandard für die "Masse". Das moderne Design war eine Vision der
demokratischen, durchlässigen Gesellschaft. Aasan belegt das zentrale
Gittermotiv seiner Ausstellung mit fotografischen Quellen um die
Klassische Moderne. Er dockt seine Installation an dieser Epoche an und
visioniert ihr ästhetisches Funktionieren als gesellschaftliche
Relevanz. Zumal die Vision von damals heute ästhetische Banalität ist
(Hochhäuser, Baumarktprodukte).